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7. Juni 2011 2 07 /06 /Juni /2011 22:27

Noch  ein Artikel zu unserem Schwedenurlaub 2010. Wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, waren wir an der Westküste unterwegs, es begann mit Göteborg.

 

Von Göteborg aus ging es sodann für einige Tage Richtung Vänernsee. Wir fuhren mit einem kleinen Abstecher über die Inseln Tjörn und Orust Richtung Trollhättan und Vänersborg und erreichten an einem sehr regnerischen Tag - es schüttete aus Eimern - unser neues Domizil in Brålanda.

 

Gelinde gesagt ist dieser Ort ein richtiges Kaff. Meine Familie stand all dem deshalb leider ein wenig skeptisch gegenüber.

 

Das lag außerdem noch an zwei weiteren Dingen: Erstens sah das auf der Karte so aus, als läge Brålanda direkt am Vänernsee und nur wenige Kilometer von der Westküste (Skagerrak) entfernt. Und zweitens habe ich das Vandrerhem angekündigt als erholsame Herberge mit allem was das Herz begehrt, insbesondere sollten uns mehrere Räume zur Verfügung stehen.

 

Zu erstens: Brålanda liegt tatsächlich 11 Kilometer vom Vänernsee entfernt und gute 85 Kilometer von der Küste. Also, zu Fuß zum See ging nicht, soviel stand fest... Schade eigentlich!

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Und zu zweitens: Der Check-In jagte uns einen kleinen Schrecken ein: Die Dame, die extra zum Einchecken angereist kam (Mittwoch am Nachmittag) wirkte sehr britisch. Sie wurde während der Eincheck-Prozedur ein wenig nervös, denn offenbar hatte der Mensch, der seinerzeit ein paar Monate zuvor unsere Buchung bestätigt hatte, es versäumt, diese Buchung in den Kalender einzutragen. Draußen schüttete es, das Auto war voll, wir hatten keinen Bock mehr, und wollten nur noch in unsere Zimmer - und dann das!

 

Sie hat dann aber nach einigen Telefonaten eine Lösung gebastelt: Wir erhielten das Mini-Hotellet, das normalerweise als Gästeresidenz für Hochzeiten und andere  Familenfeiern gemietet wurde, zum Preis der zwei ursprünglich gebuchten Zimmer. Ein ganzer Flur mit zwei schönen Räumen, einem Bad und einer Küche für uns zu einem Spottpreis.... Auf meine Buchung für sechs Nächte reagierte die Dame mit dem Satz "It's all o.k. with you??" Oha, war das ein Griff ins Klo? Merkwürdigerweise begegnete uns in den kommenden Tagen kaum jemand in der Herberge, man fühlte sich an den Film "Shining" erinnert....

 

 

Gleichwohl, diese Phase des Urlaubs war tatsächlich die erholsamste...

 

Zum Vänernsee fuhren wir zur Badestelle in Sikhall. Achja, der Vänernsee. Ein paar Fakten anbei: Der Vänernsee  ist mit 5.648 qkm Schwedens größter Binnensee und nach dem Ladoga- und Onegasee (beide in Russland) der drittgrößte in Europa. Nur mal ein paar vergleiche: Das Ijsselmer in den Niederlanden, an dem zum Beispimm031_29.jpgiel Städte wie Amsterdam (Markermeer), Enkhuizen, Lelystad, Stavoren, Edam und Urk liegen, hat eine Gesamtfläche von ca. 1.100 qkm, der Bodensee 536 qkm.

 

Der See liegt -noch- so gerade in Südwestschweden, gelegen zwischen den Provinzen Dalsland, Värmland und Väötergötland. Wir befanden uns in Brålanda  im Dalsland, sozusagen am Südwestzipfel des Sees, Vänersborg liegt aber schon in Västergötland.

 

Der Eindruck: nett, schön, beruhigend. Als wir dort weilten, muss gerade eine Niedrigwasserphase - auf norddeutsch: Ebbe - geherrscht haben. Jedenfalls konnte man mehrere 100 Meter in den See hinein waten...Nach weiteren 100 Metern reichte das Wasser zum Saum der Badehose. Aber es hat einen Sog, und das war doch etwas tückisch. In Sikhall gibt es eine Rasenliegefläche und einen Spielplatz, über die Straße erreichte man einen Kiosk. Im Wasser kann man prima Ball spielen.
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Die nächstgelegene Stadt war für uns Vänersborg am südlichen Zipfel des Sees, nicht weit entfernt davon Trollhättan, hier wird  - oder besser wurde -  der Saab produziert.

 

Hier liegen auch zwei Hochplateaus, nämlich der Hunneberg und dePICT0470.JPGr Halleberg nebeneinander. Das besondere: Das ist eine Elchgegend! Von Trollhättan und Vänersborg aus werden Elchsafaris organisiert zwischen Juni und August. Und an einer solchen haben wir auch teilgenommen. Dazu fährt ein Bus mit Elchinteressierten auf den Halleberg, dort befindet sich ein Elchmuseum, wo eine Führung veranstaltet wird. Es gibt einen Snack, in unserem Fall Baguette-Brötchen mit Elchsalami und etwas zu Trinken. Und dann geht es los! Abends, in die Dämmerung hinein.Tja, Anfang August war jedenfalls die Elchführerin an diesem Abend "sehr unzufrieden" mit den Elchen, es war sicher die teuerste Busfahrt meines Lebens...

 

Die Kinder wollen ganz versteckt einen Elch erblickt haben - behaupten sie. Vielleicht wollen sie uns ja nicht frustrieren...

 

Abends landeten wir dann wieder in Vänersborg.PICT0640.JPG

 

 

Die Tage im Dalsland waren wechselhaft, vom Wetter her, aber erholsam. Ein Ausflug führte uns dann später an die Westküste nach Nordens Ark sowie zum Hunnebostrand. dazu gibt es einen Extrabericht.

 

M.Kupfer

 



 

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  • Ich bin als Rechtsanwalt tätig, habe Familie und stehe mitten im Leben, wie man so sagt. das bringt manch Chaos mit sich... aber zum Glück auch Zeit für diese Themen: Gesellschaft, Politik, Independent- und Rock,Geschichte, Kultur, Sport, "grüne"
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