Es gibt bestimmte Dinge, die einen Urlaub perfekt machen. da ist jede/r sicher anders drauf.
Also, für mich und meine Familie wäre ein All-inclusive-Club-Urlaub an irgendeiner Mittelmeerküste jetzt nicht DER Inbegiff eines perfekten Urlaubs. Nichts gegen das Mittelmeer, Italien ist toll, auch die "Putzfrauen-und-Ballermann-Insel" Mallorca (in BILD-sprech: Malle) ist toll. Nur - Clubathmo und All-inclusive, ganz egal wo auf der Welt, ach neeee, lass ma'....ist nichts für uns...
Bevor ich vom Thema abweiche: Bei uns hat sich in den letzten Jahren jedenfalls als bevorzugte Region die Ostseeregion favorisiert.
In den letzten drei Jahren ist es Schweden, und in diesem Jahr führte uns der Urlaub in ein nettes, kleines gelbes Ferienhaus auf der Insel Öland. Nach der Zeit im Ferienhaus verschlug es uns dann wieder auf die Halbinsel Kullen im Westen, aber dazu folgt noch ein Extra-Bericht...
Es ist August. Ich bin etwas ausgepowert und leicht angegriffen von den letzten Monaten, zu aufreibend war die erste Jahreshälfte.
Sprich: Ich bin urlaubsreif. Dieser Urlaub auf Öland wird mir und meiner Familie die nötige Entspannung bieten... Die Seele baumeln lassen, lesen, auf das Meer schauen, schwimmen, Ausflüge - das ist einfach dran.
Tja, und wenn man dann über die ca. 140 km lange und maximal 16 km breite Insel fährt, im Norden bewaldet, vor allem im Böda-Ekopark, im Süden flach und geprägt von der Stora Alvaret, die als Unesco-Weltkulturerbe klassifizierte ziemlich flache Heidelandschaft, die vielen niedrigen Trockenmauern in der Landschaft sieht, das Meer blau und glitzernd rechts oder links der Strecke (je nachdem, ob man grad auf der West- Ostseite fährt ;-)), die Sonne scheint, trotz manch dramatischer Wolkenformation, im Radio läuft "Tidernas Bästa Rock" (ein Klasse-Rocksender mit Sachen von AC/DC, Metallica, Led Zeppelin, David Bowie früher, Deep Purple, Iron Maiden, Whitesnake, Black Sabbath, Guns'n'Roses, Motörhead und ich weiß nicht was für Super-Musik)....ja dann, dann ist das für einen gelungenen und erholsamen Urlaub schon einmal eine ziemlich gute Grundlage, würde ich sagen .
Auch stimmte das Ferienhaus mit unseren Erwartungen im positiven Sinne überein, das Wetter war meistens gut - wir leben sehr gut mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius - die Strände laden zum Baden ein, zumal kaum etwas los ist, feiner Sand im Norden (vor allem Böda Strand), etwas steiniger südlicher. Das Wasser: Klar, sauber (ausgezeichnet mit der "Blauen Flagge"), ca. 20 - 22 Grad Grad Celsius warm, für die Kinder zum Schwimmen ganz passend, da seicht und ruhig, an etwas windigeren Tagen eben etwas unruhiger.
Das Haus liegt in einem Ort - wenn man das denn so nennen kann, es gibt viele "Orte", die eigentlich mal Hofstellen waren, diese liegen auf den großen Grundstücken rechts und links der Straßen, die Öland durchziehen - namens Spångebro, das liegt auf "dem platten Land" unweit von Löt, von Köpingsvik ca. 12 km, von der "Hauptstadt" Borgholm ca. 15 km entfernt, also relativ mittig auf der Insel. Das ist für Ausflüge nach Nord und Süd sehr praktisch ....
Zum Wasser geht es von unserem Haus aus ca. 3 km auf einer langen geraden Straße, durch flaches Wiesenland, immer an niedrigen Trockenmauern vorbeidie die Insel so prägen, man sieht einige Gehöfte, Windmühlen - und Kühe....
Das Meer erreicht man, wenn man durch eine Kuhweide läuft, am Strand stehen vereinzelt Ferien- und Bootshäuser. Leider ist hier kein Sandstrand, das Wasser platscht auf einen steinigen, etwas tangüberzogenen "Strand", aber was soll's...
Unsere Vermieter, die Anderssons, wohnen auf dem selben Grundstück und sind sehr nett. Er betreibt ein Bauunternehmen und hat die Ferienhäuser sowie das eigene Haus selbst (um-)gebaut. An einem ziemlich regnerischen Vormittag fanden wir nach einem ziemlich nassen Spaziergang zum Meer und zurück einen Beutel Kaneelsnäcka - Zimtwecken - an unserer Haustüre, spendiert von den Anderssons...die Kaneelsnäcka haben wir dann auch bei Kaffee genossen, während die regennassen Klamotten trockneten.
A propos Kaneel: Das hier gibt es wohl nur in Schweden, nämlich Kaneel-Knäckebrot....
Unser nächster richtig toller Strand liegt 6,5 km weiter nördlich in Kårehamn, einem kleinen Fischerhafen. Feiner Sandstrand, einige Dünen, glatte große Steine im Wasser, ein Badesteg führt ins seichte Wasser, ca. 50 Meter von dem Steg liegt eine kleine Badeinsel. Man kann hier gut schwimmen, es ist wegen des seichten Wassers auch sehr geeignet für die Kinder, die beide ganz gut schwimmen können, aber nun, im Meer ist es eben anders als im Freibad zuhause...
Achso, ganz typisch in Schweden auf dem platten Land sind ganze Reihen von Briefkästen nebeneinander, sozusagen eine postbotenfreundliche Lösung am Straßenrand ...
Der Norden: Trollskogen, Sviks, Byxelkrok, Lange Erik, Böda Eko Park, Byrums Raukar, Hornsjön, Sandvik
Im Norden der Insel liegt vor allem der Ekopark Böda.
Zum Ökopark gehören mehrere Naturreservate, wie zum Beispiel der Trollskogen, Bödakusten östra, Böda backar, Idegransreservatet, Bödakusten västra, Skeppersäng, Lindreservatet, Grankulla Sjörstorp und Vargeslätt. Hier befindet sich auch der im 19. Jahrhundert angepflanzte Thujaskogen, der alte Kiefernwald von Fagerrör und der ursprünglich für Schiffsmasten vorgesehene Masteträden.
Wir besuchen den Trollskogen. Dieser liegt auf der nordöstlichsten Landzunge von Öland. Auf der einen Seite befindet sich die Ostses, im Westen die Bucht Grankullaviken. Hier steht auch der nördliche Leuchtturm "Lange Erik".
Durch den Trollskogen führen drei Wanderwege, einer mit 0,9 km, einer mit 2,7 km und schließlich einer mit 4,5 km Länge. Wir wählen Letzteren und gehen vom Naturum durch ein Waldgebiet mit knorrigen, krumm gewachsenen Bäumen. Krumm ist der Baumbestand wegen des starken Windes von der Ostsee. Abgestorbene Bäume stehen als totes Holz, am Boden liegen umgestürzte Bäume, Efeu wuchert. Im Inneren des Trollskogen dominiert Nadelwald mit zum Teil 200 Jahre alten Kiefern.
Wir erreichen einen Steinstrand an der Ostsee, Weiter oben liegt auf hellen Steinen das Wrack der im Dezember 1926 havarierten Sviks. Von dort führt der Wanderweg wieder in den Wald, wir passieren eine alte alte knorrige, verwachsene Eiche, die älteste auf Öland.
Der Strand zur Bucht Grankullaviken ist anders als die Ostseestrände von offenen Uferwiesen geprägt, die als Weidefläche dienen. Hier sieht man auch den "Langen Erik". Außerdem gibt es etwa 15 Grabhügel und Steinsetzungen prähistorischer Grabanlagen. Aufegfallen ist uns auch die im Süden verlaufende "Jaktmuren" -Steinmauer - aus dem 16. Jahrhundert.
Bei einem weiteren Ausflug in den Norden besuchen wir den Hornsjön und Byrums raukar.
Erst zum Hornsjön: Es ist der größte Binnensee auf Öland und liegt etwas südlich von Byrums raukar. Wir suchen und suchen, fahren über Huckelpisten, vorbei an den typischen niedrigen Steinmauern - und landen zunächst wieder an einem Ostseestrand, mit Blick auf Bla Jungfru... Wo aber ist der See? Ganz einfach, wir sind daran vorbei gefahren. Der liegt hinter einer Hotelanlage mit weiteren Ferienhäusern und Zeltplätzen.... Hinweisschilder? Fehlanzeige
Nun zu Byrums raukar: Großartig! Aber was ist das genau?
Also, zum einen liegt dieses großartige Raukgebiet an der Westküste mit Blick zur Bla Jungfru sowie zum Festland Richtung Oskarshamn in der Nähe des Dorfes Byrum.
In dem auch zum Naturreservat erklärten Gebiet am Ufer des Kalmarsunds stehen etwa 120 dieser Rauken genannten Kalksteinsäulen. Die größten der Säulen sind etwa vier Meter hoch. Die Säulen entstanden durch die durch die Meereswellen verursachte Erosion weicherer Kalksteine. Am Tage des Ausflugs herrschte eine sehr spannende Wetterlage - Wollkengetüme zogen über den Himmel, Wind - eine irrsinnige Atmosphäre. das meer aufegwühlt, und dann diese Steinsäulen vor der Kulisse, einfach wunderschön... Eigentlich, ja eigentlich wollten wir dort unseren Mittagssnack einnehmen. Aber kaum hatten wir uns niedergelassen, die Sachen herausgeholt, fielen schon die ersten Regentropfen auf unser Essen. Die Mittagspause wurde dann im Auto fortgesetzt. Als der Schauer nach knapp zehn Minuten vorüber war, schauten wir uns noch eine Weile um.
Am Sandstrand jenseits des Yachthafens gingen Leute in der Brandung schwimmen. manchmal erwischte uns noch der eine oder andere Regentropfen. Na, die Bilder sprechen für sich...
Ein weiteres Ziel ist Sandvik.
Die große Sehenswürdigkeit ist eine sieben Stockwerke große Windmühle nach holländischem Vorbild. Darin befindet sich ein Restaurant und man kann das Bauwerk auch für ein nicht unbeachtliches Geld besichtigen.
Viel spannender aber ist der Strand, der aber entgegen der Assoziation "Sand" eben nicht diesen aufweist, sondern weiße Steine.Das Meer brandet auf den weißen Steinstrand, die Sonne scheint, es ist schön... man kann sich an die von der Sonne erwärmte Steinmauer setzen und einfach nur auf die Brandung un den weißen Strand schauen.
In der Ferne brennt es an diesem Tag, auf dem Festland. Gegenüber liegt Oskarshamn. In Oskarshamn befindet sich auch ein Atomkraftwerk. Qualmwolken ziehen am sonst blauen Himmel südwärts. Später aber stellt sich heraus, dass ein Papierwerk brannte. Dennoch, die Emmissionen sind gewaltig, sie ziehen später über den ansonsten fast wolkenlosen Nachthimmel und trüben diesen. Interessante Farbspiele entstehen....
In Källa stehen einmal ein "Glassrestaurang" sowie eine Wehrkirche. Bei ersterem handelt es sich um ein Restaurant, in dem überwiegend selbst hergestelltes Eis serviert wird.
Und die Wehrkirche von Källa steht irgendwo Richtung Hafen, sie stammt noch aus der Wikingerzeit, auf dem Friedhof finden sich alte Grabplatten. Die Wehrkirche wird vor allem für Trauungszeremonien genutzt. Der ursprünglich dazu gehörige Wehrturm ist leider nicht mehr vorhanden. Zum Besichtigen müsste man jemanden anrufen, da es schon abends ist, so gegen 18 Uhr, lassen wir es und schauen uns so um sowie durch die Fenster nach innen... Der Hafen Källahamn ist sehr hübsch, klein aber fein irgendwie...
Zur Inselmitte: Midlandsskogen, Köpingsvik, Borgholm, Färjestaden, Bredsättras Café und Karamellkokeri.
Wie bereits geschrieben wohnten wir etwas nördlich der Inselmitte. Köpingsvik war unsere Einkaufsmöglichkeit Nr. 1, ca. 10 km entfernt. Eigentlich ist Köpingsvik auch bekannt für den Campingplatz sowie den dazugehörigen Strand. Aber der spielt in unserem Urlaub keine weitere Rolle. Kurz dahinter Richtung Westküste liegt bereits Borgholm.Eine Stadt am Kalmarsund mit ca. 3000 Einwohnern. Ein Yachthafen, eine Einkaufsmeile, Wohnhäuser. Und ein Schloss, nein, eigentlich zwei. Das eine ist Borgholm Slott und steht seit 1806 als Ruine vor der Stadt. Ein Brand zerstörte das seit ca. 1800 als Tuchfabrik genutzte Schlossgebäude, heute ist dort ein Museum, man kann die Ruine erwandern, die duster in der Landschaft seht. Und - das Schloss wird genutzt für kulturelle Veranstaltungen. Auch ein Kinderprogramm findet hier statt, leider aber für zusätzliches Geld.
Neben dem Borgholm Slott findet sich Solliden, der königliche Sommersitz. Man kann dort den Schlosspark besichtigen und dann vielleicht einen Blick auf die Schlosstürmchen erhaschen. Wir belassen es an diesem eher trüben Tag bei einem Blick auf den Gartenzaun...
Zwischen der Nord- und Südhälfte der Insel erstreckt sich der "Midlandsskogen", ein Wald, nördlich von der Stora Alvaret vorgelagert. Hier finden sich auch einige Sehenswürdigkeiten, dazu aber später...
Nach Färjestaden führt es uns wegen der "Schokofabrik". Färjestaden ist der Ort, den man auf dem Weg von Kalmar über die Brücke passiert, wenn man auf die Insel fährt. Unspektakulär im Wesentlichen, eine Geschäftstadt, ein Durchgangsort...
Die Schokofabrik liegt ziemlich unauffällig in einem Gewerbegebiet, sie ist klein, fast fährt man vorbei. Warum führt es uns dorthin? Diese Schokofabrik produziert für das Nobelpreiskomittee. Welche Besonderheiten werden denn dort hergestellt? Wir betreten ein ziemlich kleines Ladenokal, durch ein Fenster blickt man in den Produktionsraum. In den Regalen liegen Packungen mit der hier produzierten Süßwaren. Schokolade mit Chili, Pfeffer, Obst, Nüssen und ich weißm nicht was... Auch die typischen schwedischen Bonbons findet man dort. Allerdings erwartet einen hier ein gewisses Preisniveau. Also, um es kurz zu machen, wir belassen es bei zwei Tüten Schokoladenbruch und eine Tüte mit "Teaterkonfekt"... Also - irgendwie hätte man etwas "mehr" daraus machen können, z.B. Probierteller bereitstellen....so unsere Auffassung, auch wenn die Schokolade dort wirklich sehr gut ist....
www.olandschoklad.se.
Dafür haben wir nämlich in Bredsättra einen weiteren Hersteller von Süßwaren gefunden - die "Café und Karamellkokeri" in Bredsättra. Gleich an der weißen Kirche im "Ortskern" liegt die alte Dorfschule - und dort befindet sich die "Karamellkokeri". Dieser Betrieb hatte 2010/11 seine erste "Vollsaison". Die Betreiber sind deutsche Auswanderer aus Berlin, die hier vor Ort eine neue Existenz gegründet und sich das Handwerk selbst beigebracht haben... Hier kann man beim Bonbonkochen zusehen und die bunten uund süßen Erzeugnisse probieren, es gibt eine kleine "Kaffestugan" mit alten Möbeln und Fotos eines auf Öland lebenden deutschen Journalisten... Die Betreiber erläutern beim Bonbonkochen ihre Arbeitschritte in aller Regel mindestens zweisprachig...
Ein echter Tipp, diese Location, in der auch während der Saison immer etwas los ist.
http://www.cafe-karamellkokeri-bredsattra.se/
Der Süden: Ismantorp, Gråborg, Eketorp, Langer Jan, Stora Alvaret
Der Süden ist vor allem geprägt von der Stora Alvaret, einer flachen Heidelandschaft. Die Stora Alvaret ist ein Weltkulturerbe. Zunächst wirkt sie etwas karg, zugegeben. Aber, hier finden sich Planzen und Tierarten, die es nur hier gibt. Straßen ziehen sich durch die Alvar, niedrige Steinmauern, Sträucher....Wege? Fehlanzeige, zumindest nach unserem Eindruck.
Im Süden finden sich die meisten Sehenswürdigkeiten. Insbesondere alte Siedlungen aus den ersten 1.000 Jahren nach Christi...
So cruisen wir bei Rockklassiker-Musik südwärts, das Meer in Sichtweite, Windmühlen hier und da, passieren Orte wie Sandby, Tjusby, Gärdslösa, Bägby, Langlöt....
Unser erstes Ziel an diesem Samstag, an dem wir den Süden Ölands erkunden, ist Ismantorp. Dieses Ziel liegt im nördlichen Teil des Midlandsskogen auf der Höhe von Langlöt. Es geht von der Hauptstraße südwärts rechts ab, noch etwa 4-5 km Richtung Midlandsskogen.
Es handelt sich dabei um Reste einer Siedlung aus der Eisenzeit, eine Fliehburg. Durch eine Waldpfad gelangt man auf ein von Bäumen umsäumtes Gelände, in der Ferne sieht man das graue Steinrund. Der Ort wirkt an diesem sonnigen Samstagmorgen gradezu magisch.
Ein Baum - wir nennen ihn ganz spontan und wahrscheinlich völlig unwissenschaftlich "Druidenbaum" - ragt kahl in der Landschaft hervor. In dem Steinrund finden sich Fundamentreste der einst 88 Häuser dort, man kann sie ahnen, die alten Gebäude und Wege dort. Die Aura, wenn man denn das Wort benutzen möchte, ist durchaus überwältigend...
Man könnte von dort einen Marsch von 15 km durch den Midlandsskogen nach Gråborg, zur nächsten historischen Siedlung unternehmen. das Problem wäre der Rückweg... Also bleibt es beim motorisierten Untersatz.
Auf der Fahrt nach Gråborg passieren wir Lerkaka - hier stehen fünf Windmühlen hintereinander.
Weiter geht es vorbei an Bjärby, Runsten, Löpperstad, Akerby und Norra Möckleby. Dort auf der Höhe liegt also Gråborg.
In Gråborg fällt vor allem die Ruine von "St.Knuds Kapell" auf, sie hat was... Das Kirchenschiff ist anhand der Ruinen sehr gut zu erkennen, der Turm ist verschwunden.
Ca 200 m weiter weg liegt die Formborg. Wieder, wie schon bei Ismantorp, ein Steinrund, indes ohne Ruinen oder Fundamente der hier einst stehenden Häuser. Deswegen wirkte all dies nicht so sehr dramatisch.
Es geht deshalb recht schnell noch weiter südwärts, an der Stora Alvaret entlang.Bis Eketorp sind es noch über 60 km. Ja, und hier öffnet sich die Landschaft südlich des Midlandsskogen zur Stora Alvaret. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen also die große Alvar, 40 km lang, 10 km breit, karg wirkend, aber tatsächlich voll mit vielseitiger Flora und Fauna. Unesco Weltkulturerbe. Kaum bewohnt.
Vorbei an Orten entlang der Alvar wie Sandby, Kvinneby, Slagerstad, Alby, Triberga, Hulterstad, Skärlöv, Mellby, Segerstad, Mellstaby - und kurz vor Össby geht es rechts ab nach Eketorp.
Eketorp ist eine weitere Fornborg, in den 1960er/70er Jahren entdeckte man auf dem Grundstück Reste einer Fluchtburg. Auf diesen Resten erfolgte sodann der Nachbau der Anlage mit Eketorp I, II und III.
Letztlich handelt es sich um ein Freilichtmuseum mit Gebäuden aus der Wikingerzeit, auch ein Museum befindet sich hier.
Man kann hier Knäckebrot backen, Bogenschießen, sich mit Kettenhemd, Helm, Schild und Schwert wappnen (für's Foto ;-)), Spiele aus der Wikingerzeit erproben und sich einfach wohlfühlen.
Vom Eingangshäuschen wandelt man den Pfad zur Eketorp Borg entlang, hier sind Schilder als "Zeitstrahl" aufgestellt, die darstellen, wie weit zurück man in die Zeit reist. Irgendwan landet man irgendwo zu Beginn der westeuropäischen Eisenzeit, also ca. um 300 n.Chr.. Einen schönen sonnigen Nachmittag erleben wir hier...
Der nächste Stopp im Süden ist schließlich der Leuchtturm weit im Süden, der lange Jan. Von Eketorp geht es noch einmal weiter 15-20 min weiter südlich, nach Ottenby. Der lange jan liegt in einem Naturreservat mit einer Vogelstation, weshalb weite Bereiche im Umfeld des langen Jan für die Öffentlichkeit gesperrt sind. aber auch hier - die weite Sicht über das Meer und die Insel - sehr schön, die Bilder sagen wohl alles...
Achja, kleiner Nachtrag überhaupt: Wo waren wir eigentlich schwimmen?
In Kårehamn und in Bödasand sind sehr schöne Strände, wenn auch recht unterschiedlich. Bödasand ist ein Strand an einem Campingplatz, sehr schön, weißer Sand, eine Badeinsel, seichtes klares Wasser, blaue Fahne... wir hatten dort einen Mordsspaß und Erholung pur!
Weiter gehts nach Kalmar...das ist aber ein neues Kapitel...
M.Kupfer