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2. November 2008 7 02 /11 /November /2008 13:01
Eine Meldung in dieser Woche aus dem fernen Somalia hat mich gestern tief getroffen:

So heißt es z.B. bei SPON:


Die 13-jährige Aisha sei von drei Männern vergewaltigt worden. Sie habe ihre Peiniger anzeigen wollen. Die Justiz der Milizen in der somalischen Stadt Kismayo sah den Fall absurderweise anders. Nicht über die drei Männer wurde das Urteil gefällt, sondern über Aisha: Todesstrafe durch Steinigung wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs (!). Das Alter von Aisha wurde zunächst mit 23 angegeben, der Vater bestätigte aber, dass sie erst 13 war. In ersten Meldungen hieß es, sie sei - mit 23 Jahren - allein wegen des Verdachts, Ehebruch begangen zu haben, gesteinigt worden. Das war ja schon schlimm genug. Dieses durch die somalische Justiz abgesegnete Verbrechen an einem Kind übertrifft meine Vorstellung - und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch die vieler anderer. Bei der Vollstreckung des Urteils am 27.10.2008 waren 1000 (!) Zuschauer zugegen. Es war die erste Steinigung seit zwei Jahren.

Die radikal-islamische Miliz hatte den Ort erst vor 2 Monaten erobert.

Der Fall erinnert an die "Ehrenmorde" an 5 Frauen und Mädchen zwischen 14 und 45 Jahren am 13. Juli 2008 in Baba Kot in Pakistan (Belutschistan): Drei Mädchen im Alter von 14, 16 und 18 Jahren hatten sich geweigert, die von der Familie ausgesuchten "Ehemänner" zu ehelichen - und wurden dafür in die Wüste verschleppt, gefoltert, mit Gewehrschüssen schwer verletzt und lebendig begraben. Das gleiche Schicksal traf zwei ältere Frauen, die den Teenagern zur Hilfe kommen wollten.

Versteht meinen Beitrag dazu nicht als islamfeindlich, das bin ich definitiv nicht, irgend welche Rechtsextremisten sollen sich nicht zu früh freuen, die sind in ihrer Radikaltät und Gewaltbereitschaft nicht besser - mein Beitrag ist allerdings radikalistenfeindlich und betrifft sämtliche Religionen, Sekten, (Aber-)glaubensrichtungen und sonstige Ideologie und lässt sich ausweiten z.B. auf die unsägliche Tradition der Genitalverstümmelung bei Mädchen in Afrika und auf der arabischen Halbinsel, eine "abergläubische"Tradition patriarchalischer Gesellschaften. Aber das wäre wieder ein Extra-Beitrag.

Gleiches gilt auch für die Hexerei-Verbrechen in Tansania, Kenia und sonstwo, wo Jagd auf Albinos gemacht wird, um deren Leichen für irgendwelchen obskuren Hokuspokus zu nutzen...

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich k..... möchte.... Der Kampf gegen derart tödlichen Aberglauben, derart vernichtende und  menschenverachtende Traditionen ist wohl eine never ending story... (übrigens: Den Exorzismus der Katholiken, wie er tatsächlich in Deutschland praktiziert wird, mit dem Segen des Vatikan,  prangere ich genau so an!!)

M.Kupfer


P.S.: Kleiner Nachtrag, der nötig ist, weil ich die Möglichkeiten der wie auch immer gestalteten internationalen Justiz, gerade bei so massiven Menschenrechtsverletzungen, eruieren möchte. Diese Richter können nicht allen Ernstes straflos davon kommen... (die Vergewaltiger natürlich auch nicht). Leider wird eine internationale Gerichstbarkeit Aisha nicht mehr helfen, vielleicht aber andere Hinrichtungen wie diese verhindern...
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31. Oktober 2008 5 31 /10 /Oktober /2008 16:28
AC/DC gehen nach 5 Jahren Bühnenabstinenz wieder auf Tour - ähnlich wie bei den Rock-Giganten von Led Zeppelin 2007 waren die Karten für die ersten Deutschland-Konzerte im März 2009 binnen gefühlter weniger Sekunden - genau genommen 12 Minuten - ausverkauft.

Furore macht derzeit ein aktuelles Video aus dem am 17.10.2008 erschienen Album "Black Ice" nämlich zum Song "Rock N Roll Train", das mit MS Excel produziert wurde (!).



Headbanger aufgemerkt: Ein echter Brüller war 1990 "Thunderstruck" - das Video war jedenfalls klasse gemacht.... Link anklicken, ich krieg's nicht eingebettet...

Und weil es so schön war, in den Anfängen mit dem schon im Jahr 1980 verstorbenen Leadsänger  Bon Scott - ja, Brian Johnson ist auch brilliant, aber Bon Scott ist dennoch unvergessen! - hier noch mal zur Feier des Helloween-Tages heute "Highway To Hell". Angus Young bleibt sich treu mit Schuluniform und Gitarrenlauf...!



M. Kupfer
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30. Oktober 2008 4 30 /10 /Oktober /2008 13:00
Das vor ca. zwei Monaten erschienene aktuelle Album von Metallica "Death Magnetic" enthält u.A mit "The day That Never Comes" einen hörenswerten Metal-Song (Singleauskopplung!).

Aber auch das Video - eine Nervensituation aus dem Afghanistan-Einsatz der US-Army - ist sehenswert! Diese verdeckte "Friedens-" Botschaft.... aber leider kommt dieser Tag ja nie...

Anbei der Video-Clip:


M.Kupfer
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28. Oktober 2008 2 28 /10 /Oktober /2008 13:15

Hier ein Hinweis auf einen SPON-Artikel zum Jumpstyle-Tanz.

Coole Nummer, finde ich, so ähnlich habe ich vor 20 Jahren schon zu Musik von The Clash getanzt und die Tanzfläche für mich beansprucht ;-). Mit 41 wäre ich jetzt wohl schon nach 2 Minuten völlig erledigt, ächz...

Hier nochmal im Video schauen, wie es geht:



Das sieht gekonnter aus als der Pogo seinerzeit, er würde sicher genauso gut zu schnellem Punk funktionieren, wetten dass....? Hey, ganz was Neues: Party und Sport sind miteinander vereinbar!

M.Kupfer
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26. Oktober 2008 7 26 /10 /Oktober /2008 11:34
Manchmal erlebt man als Anwalt vor Gericht die wildesten Überraschungen, jenseits der üblichen basarmäßigen Vergleichsverhandlungen.

Es ging um Folgendes: Der Inhaber eines kleinen Geschäfts - von mir vertreten - bemerkte irgend wann einmal Kassendifferenzen. Er hatte eine/n seiner Mitarbeiter/innen im Verdacht und um sicher zu gehen, installierte er eine Videoanlage im Geschäft, der die Kasse sowie einen kleinen Raum hinten im Lokal erfasste. In diesem Raum wurden Waren gelagert sowie "die Kasse gemacht".

Nach erster Sicht der Aufnahmen stellte er entsetzt fest, dass eine langjährige Mitarbeiterin - "das beste Pferd im Stall" - regelmäßig in die Kasse griff, wenn sie "die Kasse machte".

Er überführte sie einige Tage später mit einem Bekannten. Während des Gesprächs schrieb sie ein Geständnis und unterzeichnete einen Aufhebungsvertrag. Sie hätte auch die fristlose Kündigung bekommen können, aber sie entschied sich für den Aufhebungsvertrag.

Einige Wochen (!) später flatterte meinem Mandanten ein Anwaltsschreiben ins Haus: der Vertrag wurde wegen arglistiger Täuschung und widerrechtlicher Drohung angefochten. Darauf ging mein Mandant klugerweiser nicht ein, er antwortete ihm kurz und knapp - was dann eine Klage zurfolge hatte.

Der Prozess: Mein Mandant und ich bereiteten diesen sehr gut vor. Angesichts der fatalen Ereignisse z.B. bei Lidl in diesem Jahr sowie der strengen BAG-Rechtsprechung zur Videoüberwachung war ich ein wenig zurück- haltend, was die Präsentation dieses knallharten Beweises anging.

Die ehemalige Mitarbeiterin leugnete, was das Zeug hielt, in die Kasse gegriffen zu haben. Dabei hatte man ihr genau geschildert, wie sie vorgegangen ist, sie hätte also wissen müssen, dass man sie "in der Hand" hat.

Im Gütetermin blieb die Frau bei ihrer Leugnerei. Ich erzählte ihr auch noch einmal, was ich weiß (konnte man auf den Bändern sehr gut sehen!). Der Richter war auf unserer Seite, das war erkennbar. Das lag aber daran, dass die Gegenseite die behauptete Täuschung bzw. Drohung nicht schlüssig beschrieben hatte, deretwegen man hätte anfechten können. Der Anwalt der Gegenseite glaubte nicht so recht an unsere Vorwürfe. Ich bot an, das Video auf dem mitgebrachten Notebook anzuschauen (im Gütetermin ist es im Allgemeinen nicht üblich, Beweise zu erheben). Wir schauten uns das also auf dem Gerichtsflur an - ohne den Richter, der den Beweis offenbar noch nicht "verbrauchen" wollte.

Die Mitarbeiterin und ihr Anwalt sahen sich die erdrückenden Bewiese an. Bislang hatte sie ja immer geleugnet, Geld aus der Kasse in die Tasche gesteckt zu haben. Hier musste sie zugeben, es doch getan zu haben - und hatte gleich eine Erklärung parat! Ihr stünde das Geld doch zu. Sie habe vorher Wechselgeld eingezahlt... (der Vorgang war nirgendwo auf den Aufnahmen zu sehen).

Der Anwalt der Gegenseite hatte nun  genug gesehen und nahm seinen Mandantin gewaltig ins Verhör. Damit hatte er wohl auch nicht gerechnet...

Wir einigten uns schließlich auf eine für meinen Mandanten kostenlose Lösung, aus dem Aufhebungsvertrag wurde eine Kündigung, Geld war nicht mehr zu zahlen.

Unglaublich, dass diese Frau lügt wie bescheuert und das Gericht sowie den Anwalt - und meinen Mandanten - so in die Irre führt. "Das stand mir doch zu...." Unglaublich!

Unser Glück war, dass nun niemand die Rechtmäßigkeit der Videoaufnahmen infrage stellte (es wäre auch kein Problem gewesen für uns, aber die Diskussion hätte Zeit "gefressen"). Na - die Kripo hätte sich dafür auf jeden Fall interessiert. Wir hätten das auch weiter geleitet, mit Strafanzeige und allem, wenn der Fall nicht auf die Weise kurz und schmerzlos beendet worden wäre. Meinem Mandanten lag aber mehr daran, das ganze Spiel zu beenden und seine Geschäfte weiter zu führen.

M.Kupfer
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24. Oktober 2008 5 24 /10 /Oktober /2008 23:18
Die 90er waren das erste Jahrzehnt, in denen Musik für alle geboten wurde. Denkt man heute über diese Dekade nach, so fallen einem neben Euro-Beat , Boygroups und Techno noch Metal, Grunge und vor allem Crossover und Independent ein. Mir jedenfalls...

Eindeutig gab es erstmals keine näher definierte "Jugendbewegung" oder dergleichen, die eine Generation zusammen schweißte oder prägte. Es gab immer mehr Szenen, aber eine "Bewegung" wie Rock'n'Roll, Beat oder Rock? Fehlanzeige, seitdem jedenfalls...

Eine Band, auf die ich 1993 aufmerksam wurde - ist schon fast untertrieben, ich fand sie ziemlich genial - waren Rage Against The Machine (RATM). Ich kannte vorher zumindest Fugazi, die begannen schon in den 80er Jahren, Metal mit Elementen das Rap zu vermengen. Berühmt war auch jenes Video der Beastie Boys mit "You Gotta Fight For Your Right To Party".

RATM gefallen mir ausschließlich auf ihrem ersten Album aus dem Jahr 1992, eben "Rage against the Machine" darauf zu sehen war jener arme Mönch, der sich 1963 in Saigon mitten in der Öffentlichkeit mit Benzin überschüttete und selbst verbrannte.

RATM hatten mit ihrem Crossover-Sound etwas, was ich bislang beim Metal vermisste, auch beim aktuellen Metal, nämlich ein Rythmus, der anders war als das typische Polka- oder Marschmäßige, andererseits war der Sound auch dreckig/garagig genug, um bei den "Harten im Garten" anzukommen...

Mir jedenfalls gefiel "Bullet in The Head"



(Randnotiz: Ausgerechnet zu der Zeit, als ich dieses Video in MTV erstmals sah, nämlich im Sommer 1993, fielen die Schüsse auf dem Bahnhof in Bad Kleinen beim Einsatz gegen Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams, der  nach Kopfschüssen starb....).
 
...und "Killing in the Name of..."



(Randnotiz: Der Song des wütenden Kriegsdienstverweigerers schlechthin, wie ich finde..."Fuck You, I Won't Do what You Tell Me")

Die übrigen Alben fand ich nicht mehr sooo toll. Aber das erste war spitze...

M.Kupfer

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23. Oktober 2008 4 23 /10 /Oktober /2008 21:40
Vielleicht handelt es sich um 60er-Independent-Musik, jedenfalls waren die o.g. Bands ziemlich abgedreht und ungewöhnlich genug für die damalige Musikszene.

Bei Vanilla Fudge handelt es sich um eine US-Band (erstmals 1967-1970, dann noch einmal ReUnion 1999, bis heute aktiv!), die sich darauf versteht, Titel anderer zu covern, in dem sie diese bis zum Stillstand verlangsamten.

Völlig abgedreht, wie man bei  "You Keep Me Hanging On" 1967 sieht und hört:


Oder die Version von "She's Not There" (ursprünglich von den Zombies 1966):



Die Beatles wurden ebenfals gecovert, hier mit Eleanor Rigby:


Ein bemerkenswertes Album war "The Beat Goes On" (1968).
Die Musikgeschichte wird bemüht, desgleichen Beethoven und Sounds bzw. stimmen von Berühmtheiten (Erfinder, Politikern des 20. Jahrhunderts bis  in die 60er-Jahre).  Schließlich gibt es am Ende ein Interview mit den Bandmitgliedern.

The Seeds war eine Band aus L.A. um Sky Saxon, gegründet 1965 - neben den Troggs womöglich eine Vorläufer-Punk-Band der 60er, jedenfalls gehörte sie zu den Vertretern der Garage und Psychedelic-Rock-Musik.

Völlig abgedreht: "Can't Seem to Make You Mine" mit dem Cover der ersten LP, auf dem die Band insgesamt cooler wirkt als in dem darauf folgenden Video...

Auf die Band bin ich aufmerksam geworden durch einen Artikel in einem Buch über ein amerikanisches Fanzine namens "Bomp". Dort heißt es in einem Bericht "Wo ist Sky?" aus dem Jahr 1982 u.A., die Sex Pistols hätten die Seeds imitiert...

Zu guter Letzt: Wohnzimmer-Rock mit den Seeds: "Pushin' Too Hard" (man achte auf die Indianerfeder!):

 
  Garage-Rock, eine Punk-Frühform - aus Mexiko brachten 1965 die Band "Question Mark & The Mysterians" mit dem Song "96 Tears":

Der Sänger, so muss man neidlos anerkennen, ist unglaublich cool...


Zu guter Letzt eine Rockband, die im Jahr 1968 Aufsehen erregt hat mit einem 17-Minuten Hit namens "In A Gadda da Vida", nämlich "Iron Butterfly":
Eines der Meilensteine des Hard-Rock, einmalig war auch, dass sich das Stück auf dem gleichnamigen Album über eine ganze LP-Seite erstreckte. Ich belasse es einmal bei einer Kurzfassung au dem US-Fernsehen mit anschließendem Interview...

A propos Hard-Rock und Heavy Metal: Die Metal-Band Slayer hat In-A-Gadda-Da-Vida so gecovert:


Rabiates Ende, zugegeben...

M.Kupfer

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16. Oktober 2008 4 16 /10 /Oktober /2008 21:38
Bei meinem letzten Beitrag habe ich ja Stan Laurel und Oliver Hardy als Helden des Alltagswahnsinns gewürdigt.

Da ich die beiden Komiker überaus schätze, habe ich noch ein wenig recherchiert, vor allem nach Filmmaterial und bin auf Dinge gestoßen, die ich hier vorstellen möchte.

Stan Laurel lebte von 1890 bis 1965, Oliver Hardy von 1892 bis 1957.

Hier zum Beispiel ein Filmchen mit Stan Laurel, bevor er zusammen mit Oliver Hardy von 1926 bis ca. 1951 Filmgeschichte schreiben sollte...:


Die zwei waren zusammen später für manch Klamauk gut, wie z.B. bei der Sanierung eines Bootes....(Towed in A Hole, 1932)

Mit Frauen hatten sie auch nur Glück...

...wie auch als Wüstensöhne (1933):

Beim Tanz in "Way Out Of West (1937)":


Geradezu ansteckend war Stan Laurels Lachen:


Zum Lachen komme ich später noch bei den "Sittenstrolchen".

Jetzt ein Film, bei dem ein Klavier eine nicht unbeutende Rolle spielt...(Music Box, 1932)


Zugegeben, es wimmelt von Arbeitsunfällen und Haftungsfragen....

Jetzt zum besagten "Die Sittenstrolche" (Devil's Brother, 1933) nach der Oper "Fra Diavolo": Stan und Olli in komischer historischer Verkleidung uns ziemlich ulkigen Perücken begegnen dem gefürchteten Räuber Fra Diavolo und werden als Gehilfen mitgeschleppt. Sie landen in einem Gasthaus.

Stan erfindet "Kniechen, Näschen, Öhrchen" (Kneesy, Earsy, Nosey)

...und das "Fingerwinken" (Finger Wiggle)


Meine absolute Lieblingsszene dieses Films ist aber die mit dem Weinabfüllen...

Typisch sind die völlig sinnlosen Racheaktionen wie bei "Die besudelte Ehre" (Tit for Tat (1935))


Oder hier: (Busy Bodies, 1933)


Nicht zu vergessen der ewige Ärger, in den die zwei immer geraten:



Eat my hat!(Way out of West): Stan kann nicht nur schrill lachen, sondern auch so weinen, das andere lachen müssen... Der typisch genervte Blick von Olli ist aber auch nicht zu verachten.


1951 endete die gemeinsame filmische Zusammenarbeit von Laurel and Hardy - nach 106 Filmen. Dennoch: Einen letzten Farbfilm aus dem Laurel-Privatarchiv mit den beiden gibt es noch... Er stammt aus dem Jahr 1956, also entstand ein Jahr vor dem Tod Oliver Hardys (Folge des Schlaganfalls). Das Filmchen wirkt ein wenig bedrückend, wenn man die beiden gealterten Komiker zusammen sieht, vor allem das Aussehen von Olli geht ins Mark...

Aus dem Jahr 1961 schließlich noch ein Filmchen des mittlerweile 71-jährigen Stan Laurel. Auch dieser Film geht unter die Haut. Man erkennt sein Lachgesicht aus den alten Filmen und er macht Faxen, aber er wirkt meiner Meinung nach unendlich traurig. Es wird erzählt, nach dem Tode von Olli habe er ein Jahr kein Wort gesprochen....

Zu guter Letzt noch ein recht unbekannter Farbfilm aus dem Jahr 1943:

...und ein besonderes Schmankerl - Die beiden als Gäste in einer mittelmäßigen Talk Show "This is Your Life" in den 50ern:

Ich bin ganz entschieden für mehr Stan & Olli-Filme im Fernsehen und viel weniger Casting-Shows...

M. Kupfer
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14. Oktober 2008 2 14 /10 /Oktober /2008 23:08
Alltagswahnsinn hat viel mit ungewollter Situationskomik zu tun. Es gibt mehrere Versionen - die des immer-währenden Pechvogels, die des weit sichtbar aufgestellten Fettnäpfchens, in das man trotzdem tritt, die des "Noch-einmal-davon-gekommen", das Deja vu  und die Version des Trottel-Privilegs.

Lassen wir mal den immer währenden Pechvogel weg - das ist die Sorte Mensch, die bei allen Prüfungen durchfällt, denen der/die Partner/in weg läuft, dem immer wieder das Auto zu Schrott gefahren wird, der immer Schulden hat, seinen Job verliert, keine Wohnung findet und Ärger mit dem Vermieter hat, Krankheiten erleidet - und dem deshalb gar nicht zum Lachen sein kann.

Eine Bekannte von mir kannte ihrerseits dermaßen viele Leute, denen der größtmögliche ernste Ärger widerfahren ist.  Dazu gehörten Frauen, die unbedingt schwanger werden wollten und sich mit allen möglichen Kerlen einließen, und nachher nicht wussten, von wem das Kind nun stammt (und die sich dem Risiko von HIV und anderen Scheußlichkeiten aussetzten), Flüchtlinge aus dem kurdischen Teil der Türkei, die in Deutschland ein ungewisses Dasein fristeten, weil nicht klar war, ob der Asylantrag Aussicht auf Erfolg hatte, Urlauber, die das Lawinenunglück in Galtür 1999 überlebt hatten...

Solche Fälle sind überhaupt nicht komisch, weil es den Leuten hier an die Substanz geht. Sich darüber lustig zu machen geht einfach nicht. Deswegen gehören die hier ausgeklammert. Vielleicht ist es aber auch nicht alltäglich, wenn man schwere Unglücke überlebt....

Wirklich komisch ist es allerdings, wenn den normal Sterblichen oder gar herausragenden Personen irgend etwas völlig Bescheuertes widerfährt, wie neulich dem allseits beliebten Italiener Berlusconi, der bei einem Besuch bei Noch-US-Präsident Bush dessen Rednerpult zerlegte:


Meine irgendwann mal beschriebene Szene mit dem Nasenbluten geht in die gleiche Richtung... Und irgendwie auch die Sache mit dem Seminar.

Im Film findet sich Alltagswahnsinn nach o.g. Definition zum Beispiel bei Paulchen Panther: 


...und bei seinem alter ego Inspector Clouseau alias Peter Sellers in den "Rosaroter Panther"-Filmen:



Nicht zu vergessen ist die Rolle von Peter Sellers als "Partyschreck". Dieser Film wimmelt nur so peinlichen Situationen - wie bekommt er in der Szene nur seinen Schuh wieder?


Ganz große Helden des Alltags waren Stan Laurel und Olliver Hardy:
 
Perfekt in Szene gesetzt wurde der Alltagswahnsinn von Vicco von Bülow alias Loriot:


Aus der neueren Zeit ist noch Mr. Bean - Rowan Atkinson - zu nennen:

Was ist nu eigentlich so komisch an diesen Filmen?

Außer den lustigen Grimassen sind es doch die völlig absurden (Alltags-)Situationen, in die die Protagonisten geraten - die hier genannten haben freilich alle das Trottel-Privileg, bei Stan ist es das "Nochmal-davon-gekommen" und bei Mr. Bean weiß man, das er in jedes noch so sichtbar aufgestellte Fettnäpfchen tritt.... Paulchen Panthers "schlechtes Gewissen" kennt sicher auch mancher, der eigentlich ausruhen und faulenzen möchte, und Aufgaben aufschiebt....

Peter Sellers ist - wie Woody Allen - ein Meister im Pointieren. Als Inspector Clouseau ist er freilich dauerhaft trottelig,die Szenen mit seinem Kampfpartner Cato sind übertrieben und unrealistisch, aber  im "Partyschreck" gibt er alles...

Loriot bringt den Alltagswahnsinn herrlich subversiv auf den Punkt: Gespräche wie "Ich will hier einfach nur sitzen" hat bestimmt schon manch lang verheirateter Ehemann erleben müssen.

Die Liste ließe sich noch um Filmchen mit Jerry Lewis, Louis de Funes, Pierre Richard/Gerard Depardieu (der große Blonde...), Ekel Alfred sowie Kabarett-Szenen mit Hans Dieter Hüsch, Otto Waalkes (von dem erzählt wird, dass er durch Zufall in die Komikerschiene gerutscht ist: Er begann als langhaariger Protestsänger mit Gitarre und stellte sich auf der Bühne ausgesprochen ungeschickt an, indem er z.B. Missgeschicke mit umfallenden Mikroständern mit mehr oder weniger ungewollt komischen Bemerkungen bedachte...), Harald und Eddi, Diddi Hallervorden, Mario Barth und so weiter vervollständigen ließe. Vom Alltagswahnsinn lebt das Kabarett-Geschäft.

M.Kupfer
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14. Oktober 2008 2 14 /10 /Oktober /2008 21:44
Meine persönliche Flower-Power-Phase war in erster Linie vom sukzessiven Kennenlernen neuer alter Interpreten geprägt. Ich fischte nicht nur im allseits Bekannten (was die Artikel über Steve Winwood und Eric Clapton glauben machen könnten), sondern ließ mich auf allerlei Sound der 60er ein.

Eines meiner besten Live-Alben stammt von der weißen Motown-Band "Rare Earth" aus Detroit. Bekannt ist diese Band durch zwei Hits aus dem Jahr 1969: "(I Know) I'm Losing You" und "Get Ready".

Das Album "Rare Earth in Concert" aus dem Jahr
1971 ist aufgemacht wie eine Stofftasche. Rare Earth machten Soul-Musik, ein Musikstil, der mir eigentlich nicht sonderlich gefällt, aber in der Ära der 60er und frühen 70er Jahre war Soul-Musik sehr gut hörbar, vor allem live, und wenn Rare Earth auf der Bühne standen.

Anbei"Get Ready": Aus Performance-Gründen verzichte ich mal auf die ausgesprochen groovige 21-Minuten-Fassung, sondern stelle eine knapp acht-Minuten-lange Version aus einem Konzert 1973 vor...



Zum nächsten Live-Gig: Ten Years After
Ten Years After ist auch so eine Band, die man am besten live hört.
Die  Band tritt auch heute noch auf, ergraut und gealtert wie Led Zeppelin, aber nach wie vor sehr gut dabei - insbesondere Alvin Lee an der Gitarre - wie z.B. bei einem Konzert 2007:


Ten Years After traten schon in Woodstock auf:


Meine ganz persönliche "Ten Years After"-Geschichte: 1986 entdeckte ich ein Ten-Years-After-Live-Album im Fundus der Discothek eines Klever Jugendheimes. Ich lieh mir dies aus und füllte daheim ein 90-min-Tape.

Während ich an einer Arbeit für den Kunstunterricht in der Oberstufe saß (das Modell einer norwegischen Stabkirche mit allen Schikanen) lief das Tape rauf und runter....

Dieses Tape begleitete mich just bis in den Sommer 1988. Danach rührte ich es nicht mehr an - denn während die Musik bei einer bei mir im heimischen Party-Keller laufenden Fete lief, musste ich schmerzvoll und wahnsinnig eifersüchtig erleben, wie eine mir lieb gewordenen Freundin mit einem alten Freund von mir im Bett landete....(seufz).

In satirischer Erinnerung an diese bittere Erfahrung ein weiterer passender Gig von Ten Years After: "Good Morning Little Schoolgirl...."(sic!)... (aus einem Konzert im Sommer 1988!)


Mittlerweile, mehr als 20 Jahre später, gehört die CD dieses damaligen Live-Albums freilich längst wieder zu meiner Sammlung (versöhnlich-tätschel....)

So, nun eine weitere erwähnenswerte Band aus Flower-Power-Zeiten: Die niederländische Band Focus machte progressive rock und war auch am besten live, wenn auch untypisch klassisch und virtuos daher kommend und überwiegend instrumental, wenn man mal von den Jodeleinlagen absieht...

Hier z.B. mit "HocusPocus" live 1973. Man achte auf den jodelnden, querflötenden und pfeifenden Sänger Thijs van Leer an der Orgel!


Wer glaubt, die können das nicht mehr, sehe sich dieses Konzert von Jan Akkerman von Mai 2007 an!

Weiter bekannt sind die Stücke "Sylvia"...
.

und "House of the King":

Die konnten was - und dann haben sie noch alles mit Spaß verbunden....
Mein Focus-Album im Regal stammt aus dem Jahr 1970 und heißt "In and Out Of Focus"

Die offizielle Homepage ist ein Besuch wert! Lautprecher an dabei....

M.Kupfer

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