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7. Oktober 2008 2 07 /10 /Oktober /2008 22:10
Heißa Hoppsa - so grüßt Karlsson vom Dach seinen kleinen Freund Lillebror.
Karlsson ist nach eigener Aussage ein "grundgescheiter und gerade richtig dicker Mann in seinen besten Jahren" Er lebt auf einem ganz normalen Wohnhaus in Stockholm auf einem Dach - in seinem eigenen kleinen Häuschen versteckt zwischen zwei großen Schornsteinen. Er fliegt mittels eines kleinen Propellers auf seinem Rücken, den er mit einem Knopf in der Höhe seines Bauchnabels an- und ausschalten kann.

Lillebror - eigentlich Svante Sventesson - lebt mit seiner Familie - Mama, Papa, Birger und Betty - in genau dem Haus, auf dem Karlsson haust... Er ist im ersten Band sieben Jahre alt und ein "typischer Junge". Er wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund.

Eines Tages trifft er auf Karlsson.

Die erste Begegnung zwischen den beiden findet an einem Frühlingsabend im Zimmer von Lillebror statt. Lillebror sitzt ein wenig mürrisch in seinem Zimmer, als er durch das offene Fenster ein Motorengebrumm wahrnimmt, das immer näher kommt. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er einen kleinen dicken Mann mit Latzhose und Propeller auf dem Rücken vorbei fliegen, der ihn mustert, dann noch einmal eine Runde dreht, bevor er auf dem Fensterbrett von Lillebrors Zimmer Platz nimmt mit den Worten "Heißa Hoppsa, darf man sich setzen?"

Karlsson stellt sich schnell als rechthaberischer, gefräßiger Aufschneider heraus, der seine Fehler (er zerstört Lillebrors Dampfmaschine und hínterlässt einen Brandfleck  auf dem Bücherbord) handwedelnd mit den Worten  "Das stört keinen großen Geist"  verharmlost,  der findet, dass man Bonbons "wohltätigen  Zwecken" (nämlich ihm) zuführen soll und wahrscheinlich bei dieser Beschreibung mit vorgeschobener Unterlippe schmollen und sagen würde:"Hat man so was schon gelesen, über den besten Karlsson der Welt? Ich mach nicht mit, wenn du das über mich schreibst. Und der beste Blog-Autor der Welt, rate mal wer das ist....?"

Die
Karlsson-Bände von  Astrid Lindgren erzählen dann noch ziemlich komische Abenteuer, bei dem es ums "Tirritieren, Schabernacken und Figurieren" geht -  u.A.mit den beiden Räubern Fille und Rulle (denen Karlsson Streiche spielt, indem er sie z.B. als Gespenst verkleidet verjagt), mit Lillebrors Familie - die an Karlsson zunächst nicht glaubt und dies als Spinnerei Lillebrors abtut - , seinen Freunden Krister und Gunilla, der Haushälterin Frau Bock ("der Hausbock") und Onkel Gustav.

Meinem Sohn, sieben Jahre alt, lese ich die Karlsson-Geschichten nun schon zum dritten oder vierten Mal vor, immer mit dem selben Spaß. Am lautesten lachen wir immer über die Szene, in der Lillebror und Karlsson die beiden Einbrecher Fille und Rulle mithilfe einer mit einem Tennisschläger, Handtüchern und Onkel Gustavs Gebiss erstellten "Mumie" erschrecken. Beim ersten Mal lag ich bei der Szene auf dem Boden vor Lachen und war außerstande, weiter zu lesen, während Sohnemann immer rief "Was...du sollst das jetzt lesen, was ist denn da jetzt los....?"

Die Karlsson-Bände wurden bereits mehrfach verfilmt und als Hörspiel verarbeitet, wobei der vor ca. 5 Jahren erstmals im KIKA gezeigte Trickfilm mit Abstand die beste (da besonders literaturnah) Adaption darstellt.

M. Kupfer

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3. Oktober 2008 5 03 /10 /Oktober /2008 17:43
Einer dieser Daten, die historische Bedeutung haben, wenn sie auch künstlich daher kommen. War ja Helmut Kohls Wunsch, zu diesem Datum die Einheit einzuläuten. Naja, 8 Jahre zuvor erst, nämlich am 01.10.1982 hatte er  Kanzler Schmidt nach einem kontruktiven Misstrauensvotum abgelöst.

Dabei wäre der 9. November viel passender gewesen, wenn es denn einen wichtigen Tag in der deutschen Geschichte gibt, dann ja wohl der 9. November...

Putzig, dass ausgerechnet der FDP-Mann Genscher, der 1982 nicht ganz unschuldig an der Kohl'schen "geistig-moralischen Wende" war, am 30.09.1989 durch seine wenigen Worte auf dem Balkon der Prager Botschaft ("Ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...."Der Rest der Rede ging in befreiendem Freudengeschrei der Flüchtlinge unter) mehrere hundert Ostdeutsche, harrend und wartend auf ein Ende der Flucht aus der verhassten DDR beglückte - und zugleich  ein weiteres Mal Helmut Kohl unvergessen werden ließ, diesmal als "Kanzler der Einheit" - und nicht mehr als Kanzler der etwas unglücklichen "geistig-moralischen Wende"...

Weiß eigentlich noch wer, was am 03.10.1988 geschah? Da starb Franz Josef Strauß. Aber das ist ein anderes Kapitel...

Also, was habe ich am 03.10.1990 gemacht?
Ich war 23, fast 24 Jahre alt, trug einen Zopf bis zum A.... und befand mich gerade frisch im dritten Semester meines Jurastudiums. Ich zählte mich irgendwie undefiniert zum "linken" politischen Lager und weinte der DDR keine Träne nach, weil "links" für mich immer etwas mit Opposition, mit Anecken und Provokation zu tun hatte, die DDR aber Leute wie mich sicher überwacht und irgendwann hinter Schloss und Riegel gebracht hätte... Das Freudengeschrei der Prager Flüchtlinge am 30.09.1989 nach den Worten Genschers zur bevorstehenden Ausreise sagte alles - noch heute wird mir ganz mulmig zumute, wenn ich diese Situation in den alten Aufnahmen noch einmal höre.


Die DDR hatte leider nicht so etwas wie "68", was die furchtbare positive Verklärung der DDR erklärt. Die artet darin aus, dass es nicht wie bei uns in der Nachkriegszeit oft zu hören war "Es war nicht alles schlecht, damals..." (Bezogen auf Adolf-Nazi's Wohlfühl-Diktatur), man sagt sogar "Es war alles besser in der DDR, als jetzt....". Auch heute noch, 18 Jahre danach....

Ich verbrachte den Vorabend des 03.10.1990 im Klever "Radhaus", einer damals links-alternativ und kultig daher kommenden Jugenddisco mit Cafe und gelegentlichem Kulturprogramm, jedenfalls war das Publikum links-alternativ, mindestens aber unangepasst und punkig/rockig. Sie spielten dort "meine" Musik, das war wichtig, genügend Indie-Anhänger sich dort auch, Leute wie ich eben...

Hinter dem Tresen hing an diesem Abend eine DDR-Flagge mit Trauerflor. Na, wie gesagt, ich stand all dem etwas nüchtern gegenüber. Es war gut, dass dieser Staat DDR nun nicht mehr existierte, wollte mich aber ungern dem CDU-verordneten Hurra-Patriotismus anschließen. Kritik oder Zweifel am Widervereinigungsprozess waren für unseren Altkanzler Kohl ja damals untrügliche Beweise für "Vaterlandsverrat".

So what:.. Ich war seinerzeit durchaus auf Seiten des damaligen Kanzlerkandidaten Lafontaine (heute natürlich nicht mehr). Das Credo: Wiedervereinigung ja, aber nicht so zack-zack. Und damit war ich Vaterlandsverräter in den Augen strammer Kohl-Anhänger. Seufz. Ich konnte damit leben.

Um 0:00 Uhr jedenfalls hob ich mein Pils vom Tisch und sagte in die Runde "Hey, jetzt sind wir wiedervereinigt, prost". Der Rest des Tages verlief weitgehend unspektakulär.

Jahre später fand ich Gefallen am "Beitrittsgebiet", zB an Leipzig, Ostberlin, Dresden, Rostock, Wismar und Kühlungsborn.

M.Kupfer
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26. September 2008 5 26 /09 /September /2008 22:52
Eric Clapton - der Klapperton-Erich, wie wir seinen Namen so verballhornten, wohl wissend, dass das so einen Großen wie ihn wohl kaum kratzen würde - hatte ich schon bei meinem Beitrag zu Steve Winwood erwähnt, weil die beiden so 1969/70 bei Blind Faith zusammen rockten.

Der am 30.03.1945 geborene britische Musiker ist indes ein gesondertes Kapitel mit zahlreichen Beispielen seines Schaffens wert.

Seine wichtigsten musikalischen Stationen:

1963 mit den Yardbirds (und Jeff Beck):


John Mayall and the Bluesbreakers (1965):


mit Ginger Baker und Jack Bruce bei "Cream" (1966-1968):

 
nach Blind Faith mit Steve Winwood  mit George Harrison 1971 "Badge"


A propos George Harrison: Layla - mit Derek and the Dominos - war ein Song über die schmerzliche Liebe zu Patti Harrison....

Zu Beginn seiner Solokarriere ab Anfang der 70er Jahre wurde Clapton vorübergehend heroinsüchtig. Ab 1973/74 startete er nach einer Therapie einen Neuanfang. 

Ist dieser Zeit am Ende der Song "Cocaine" geschuldet?


Nach einer Phase der Alkoholabhängigkeit ab Mitte der 70er wage ich mal einen Zeitsprung in das Jahr 1992, die Zeit der "Unplugged"-Konzerte in MTV. Nein - jetzt kommt NICHT "Tears in heaven", ein Song, den er seinem verstorbenen Sohn widmete (er war aus dem 52. Stock eines New Yorker Hochhauses gefallen), jetzt kommt vielmehr die coole Unplugged-Version von Layla:

Zur Jahrtausendwende trat Clapton auch mit Carlos Santana auf:

...und mit B.B. King:

...und im Februar 2008 trat er noch einmal mit Steve Winwood auf, fast 40 Jahre nach Blind Faith... (Double Trouble)

...um danach im Sommer 2008 eine USA-Tornee anzutreten (hier im Mai in Toronto mit "Little Wing"):

M.Kupfer
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24. September 2008 3 24 /09 /September /2008 21:38
Steve Winwood ist auch heute mit 60+ noch aktiv im Musikbusiness.

Der am 12. 05.1948 in Großbritannien geborene Musiker stand schon als Kind mit 9 Jahren in den 50er Jahren auf der Bühne, seine Rock-Karriere begann aber richtig in den 60er Jahren, zum Beispiel bei der Spencer Davies Group, mit seiner eigenen Band Traffic, oder zusammen mit Eric Clapton bei Blind Faith.

 Allgemein kennt man ihn so, z.B. 1986 mit "Higher Love"

Und in einem Interview erst im August 2008:


Er begann aber einst ganz beatmäßig mit der Spencer Davies Group (Keep On Running,1966):

Und hippiemäßig mit seiner eigenen Band Traffic (mit Jim Capaldi, Dave Mason und Chris Wood ) schuf er ab 1967 so hervorragende Werke wie

"Dear Mr. Fantasy"


Von Traffic hörte ich - wie sollte es anders sein bei mir - in einer Radiosendung im Jahr 1984. Außerdem las ich dazu nahezu zur selben zeit einen Artikel in "Music-Express - Sounds".

Witzig fand ich dabei das hippie-kultige "Hole in My Shoe":

 
Mit Eric Clapton bei "Blind Faith" 1969:


Very british insgesamt, oder?
Auch wenn ich seine yuppiemäßige Phase in den 80ern nicht so geschätzt habe, wie die frühen Flower-Power-Jahre - ein sympathischer Lebenskünstler mit Riesen-Talent ist er auf jeden Fall!

Glückwünsche zu einem 60-jährigen erfüllten Musikleben!

M.Kupfer

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22. September 2008 1 22 /09 /September /2008 20:31
Ich habe es endlich getan: Mich von zwei ausgesprochen "faulen" Mandanten getrennt.

An die zwei - Brüder im fortgeschrittenen Alter - bin ich vor zwei Jahren geraten. Der erste  Fall hatte es in sich, kosten- und gebührenmäßig (Mietrückstände, Kündigung, Räumung pp). Auf einen Großteil des damals entstandenen Honorars warte ich heute noch.

Die anderen zwei bis drei Fälle erhielt ich, bevor die Rechnung des ersten Falles fällig wurde - und bevor ich erfuhr, dass der "Große" der beiden bereits 2005 eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hatte....

Ist das vielleicht Betrug? Jedenfalls ist es eine Schweinerei.

O.k., sie sind an  klassische Prozesshansel
geraten, aber in der Abwicklung dieser Fälle erwiesen sich meine Mandanten als ausgesprochen unzuverlässig und unseriös. Lust, vor Gericht zu erscheinen, hatten die beiden jedenfalls nicht, weshalb sie die Gegenseite, den Richter und mich verärgerten. Meine Rechnungen bezahlen sie auch nicht. Auf wichtige Informationen und Unterlagen warte ich ewig. Festnetzanschluss und Fax haben sie - trotz eigenem kleinen Geschäft - nicht ("Die Telekom schlampt, wir wissen es auch nicht..."). Das Handy lassen sie klingeln. Nachrichten auf der Mailbox bleiben ums Verrecken unbeantwortet.

Aber dafür haben sie einen Swimming-Pool im Garten ihres riesigen Grundstücks... .

Und nun geht es eigentlich darum, ihrem Nachbarn eins auszuwischen... Auch hier: Warterei, Kungelei, Hinhalten.... Fahrtkosten werden nicht erstattet.
Als die bereits verfasste Klage versendet werden kann, drucksen sie wegen der Vorschüsse für die Gerichtskosten (ca. 140,--€) auch dumm herum. Tja, soll ich das vielleicht vorstrecken und nachher hinterher rennen?

Nee, kann man das nicht anders machen, können Sie nicht ne Ausahme machen....? Tja, wieviele Ausnahmen habe ich gemacht, wie sehr bin euch entgegen gekommen? Und wie sehr drückt ihr euch um die Zahlungen?

Zum Glück hat die Rechtsschutzversicherung zumindest eine Rechnung gezahlt, sonst wäre es ganz übel gelaufen.

A propos: Den üblicherweise zu zahlenden Eigenanteil i.H.v. 150,--€ je Fall haben sie mir bislang auch nicht bezahlt.

Kann ja mal sein, dass wer klamm ist und nicht gleich alles bezahlen kann, dann lasse ich mit mir reden, wegen Ratenzahlung und so.
Vorausgesetzt, ich kann auf den Eingang der Raten vertrauen... Hier habe ich unzählige Male Ratenzahlung angeboten. Die erste überhaupt ernstzunehmende Ratenvereinbarung - Fälligkeit war im März bzw. im Juni! - kam im November 2007 zustande. Zahlung ab Ende November in 5 Raten, Ende wäre demnach vor Ostern gewesen...

Das Ergebnis: Die erste Rate wurde nicht zum vereinbarten Zeitpunkt überwiesen, sondern zusammen mit der 2. Rate nach wochenlangem Nervenkrieg Anfang 2008. Die restlichen drei Raten  stehen noch aus. Toll, was? Dafür habe ich die Rechnung um 500,-€ gestutzt und den Verzicht auf die Verzugszinsen in Aussicht gestellt, wenn die Zahlungen pünktlich erfolgen. Von der Rechnungskürzung kann ich nicht mehr zurück (wenigstens einer muss hier Verlässlichkeit zeigen), die Zinsen aber werde ich berechnen.

Umsonst geht's nicht, wo kommen wir denn dahin?? Für das Thema Prozesskostenhilfe waren die zwei auch nicht zu begeistern (da muss man ja alles offen legen, neeee....).

Aber auch entscheidend für das "Schassen"  ist diese furchtbare Kungelei, dieses Taktieren und Hinhalten. Dieses Nicht-erreichbar-sein in Kombination mit Drängen-wenn-es-eng-wird.

Ich kann gut verstehen, dass der eine oder andere Klage gegen sie erhebt.

Jetzt reichts auch mir. Das aktuelle Mandat habe ich nieder gelegt, die Unterlagen bekommen sie zugeschickt und dann soll sich ein anderer Kollege um die Schwerenöter kümmern... (wenn sich einer findet).

Ansonsten gibt es ein Mahnverfahren wegen der noch offenen Forderungen...


M.Kupfer
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19. September 2008 5 19 /09 /September /2008 15:40
Ist es schon so weit?

Jetzt - im September?

Brrrr. Die Sommeranzüge bleiben jetzt schon im Schrank. Die Gartenmöbel könnten eingemottet werden. Das Trampolin im Garten auch.

Hey, in drei Tagen ist überhaupt erst Herbstanfang....

Und dann noch Frost! An meinem Auto...! Morgens!  Es steht nachts nicht in der Garage, das ist aber immer noch kein Grund, dass die Scheiben sofort einfrieren. Um Nikolaus herum könnte ich das ja verstehen, aber doch nicht vor dem 20.09. ...

Und wenn ich meine beiden Kinder zum Kindergarten bzw. in die Schule fahre, vor der Arbeit, droht bei strahlendem Sonnenschein morgens vorübergehende Blindheit, wenn die gerade aufgegangene Sonne voll auf meine halbaufgetaute von innen leicht beschlagene (und drastischerweise mit einem Schwamm  mehr schlecht als recht geputzte) Windschutzscheibe knallt.... Dann ist wirklich alles vorbei. Strahlentod mal anders. Ich verlier die Orientierung auf der Straße, weil ich überhaupt nichts mehr sehe. Die gerade eingeschaltete Klimaanlage hat noch nichts bewirkt. Wenn ich nicht aufpasse, knall ich in den Gegenverkehr.

Ich KÖNNTE ja eher los fahren. Dann müsste man - also ich - früher aufstehen. Und die Kinder auch. Wer macht denn so etwas? Und da ich ja nicht alleine unterwegs bin und Sohnemann pünktlich um viertel vor acht in der Schule sein muss, ist für die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen überhaupt keine Zeit. Hätte nichts gegen ein a. ein stabiles Hochdruckgebiet und frostfreie Nächte oder b. wenn schon Frost, dann wenigstens keine tiefstehende Sonne, in die man morgens hineinfahren muss....

M. Kupfer
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17. September 2008 3 17 /09 /September /2008 21:05
Und schon wieder muss ich von einem längst dahin geschiedenen Rockmusiker schreiben (beim nächsten Mal muss es mal einer sein, der noch lebt...):


Jimi Hendrix

*27.11.1942 -  +18.09.1970

Na, seine Musik lebt noch, unvergessen ist sein gigantisches Gitarrenspiel. Eine Gitarre,  die er im März 1967 bei einem Konzert in London anzündete, wurde erst vor kurzer Zeit für £ 280.000  (345.000 €) an einen amerikanischen Sammler
versteigert.

Und so in etwa entstand einst das Brandmal der teuer ersteigerten Gitarre - In Monterey im Juni 1967 bei "Wild Thing" endete das Spiel mit dem Feuer für Gitarre und Publikum allerdings sehr dramatisch:

Abgesehen davon, dass am Ende die Gitarre brennt, und in ihre Bestandteile zerlegt wird, ist das Spiel mit dem Instrument zuvor ziemlich bemerkenswert, ja, orgiastisch gar... typisch für Hendrix eben, das Spiel auf dem Rücken, mit den Zähnen, mit klaren sexuellen Anspielungen. Hendrix hatte einen völlig neuen Begriff davon entwickelt, wie sein Instrument gespielt werden konnte, wie Cecil Taylor für das Klavierspiel und John Coltrane für das Tenorsaxofon.


Aber zum  Anfang:
James Marshall Hendrix wurde am 27.11.1942 in Seattle
(die spätere "Hauptstadt" der Grunge-Musik in den 90ern) geboren. Er war teils negroider, teils indianischer Abstammung. In Seattle wuchs er eher ereignislos in der schwarzen Mittelschicht auf und lernte mit 12 bereits Gitarre zu spielen. Er hörte Eddie Cochran und Blues -   prägend, muss man sagen.

1959, mit 17 Jahren, ging er zur Armee, 1963 zog er als Begleitgitarrist durch die schwarzen Bars und Kneipen, und nahm jeden Job, den er kriegen konnte - bei
Little Richard, den Isley Brothers, Wilson Pickett u. A.

Dies war, bevor Hendrix selbständig auftrat, zum Beispiel Ende 1965/Anfang 1966 mit seiner ersten Band  Jimmy James and The Blues Flames. Bis dahin traute er sich nicht so recht, da er von den Qualitäten seiner Stimme nicht recht überzeugt war - bis er Bob Dylan singen hörte. Na, wenn der das konnte, mit dieser lausigen Stimme....

Fortan spielte er in Klubs von Greenwich Village. Ausgerechnet Bluesbands erlangten in der vorwiegend weißen Klubszene eine zunehmende Poularität - Hendrix spielte also Blues. Er begann da schon herum zu experimentieren mit Rückkopplung, Fuzz und solchen Dingen.

Mike Bloomfield - seinerzeit zusammen mit Paul Butterfield auf der Bühne, hielt sich für den schärfsten Gitarristen seiner Zeit - und musste beeindruckt zugeben, dass er in Hendrix seinen Lehrmeister gefunden hatte. Ein Jahr lang, so schilderte er nachseiner ersten begegnung mit Hendrix, wollte er keine Gitarre mehr anfassen...

Nach dem der frühere
ANIMALS-Bassist Chas Chandler ihn gehört hatte, überzeugte er Hendrix, nach England zu kommen, um ihn dort zum Star zu machen. Dort brachte er ihn mit Noel Redding und Mitch Mitchell, zwei jungen englischen Begleitmusikern zusammen - die prompt den Look von Hendrix mit gekräuselten Haaren und exotischer Kleidung annahmen. Als Jimi Hendrix Experience erzielten sie 1966/67 einige Hits, so zB "Hey Joe" und "All along The Watchtower"...

Dann, nach einigen verunglückten AuftrittenzB als Vorgruppe der
MONKEYS, - was nicht wundert, wenn man die Jungs der Bands so vergleicht... -  folgte das Festival von Monterey, die Single "Purple Haze" sein Album"Are You Experienced?"

Legendär sein Auftritt in
Woodstock mit "Star Spangled Banner" und "Purple Haze". Wahren US-Patrioten haben sich bei dem Vietnam-Krieg-geprägten Verriss der US-Hymne die Fußnägel aufgerollt. ...


Drogengeschichten prägten das Leben des auf der Bühne wilden und im Alltag unzufriedenen, zurück gezogenen Hendrix, nach seinen eigenen Worten hatte er früher einige leichte Drogen konsumiert, jetzt aber nicht mehr. Das Gegenteil war eher der Fall. Das Drogenimage wurde er nie los, nachdem er im Mai 1969 in Toronto am Flughafen wegen Heroinbesitzes verhaftet worden war. Er konnte indes seine Unschuld beweisen, da ein Fan ihm den Stoff gegeben und er das Zeug in den Koffer geworfen hatte, ohne nachzusehen, was es war.

Nach Auflösung der EXPERIENCE verkroch er sich im Sommer 1969 im Hinterland New Yorks und experimentirte mit einigen Musikern - die beim Woodstock-Festival teils mit auf der Bühne standen.

Nach Woodstock gründete er die
Band of Gypsies - ein Konzept wie Experience, aber mit schwarzen Elementen.


Hier eines seiner letzten Konzerte am 04. September 1970 in Berlin: Red House ...


Am Morgen des 18.09.1970 war Hendrix in London im Schlaf nach einer Barbirutatvergiftung an Erbrochenem erstickt.

M.Kupfer

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15. September 2008 1 15 /09 /September /2008 23:00
Rick Wright, der frühere Keyboarder von Pink Floyd, starb heute mit 65 Jahren an Krebs.

In Gedenken an einen ebenfalls Großen der Rockmusik - wenn auch im Hintergrund wirkend - hier ein Video zu "Wish You Were Here":


M.Kupfer
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14. September 2008 7 14 /09 /September /2008 18:10


Anbei das letzte Video eines ganz Großen aus der Rock-History: Johnny Cash mit "Hurt"

26.02.1932 - 12.09.2003

In Gedenken an seinen 5. Todestag am 12.09.2008 stelle ich dieses großartige Video mal ein...

M.Kupfer
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12. September 2008 5 12 /09 /September /2008 16:53
Eine nahezu vollkommen absurde Situation ergab sich an einem schönen, sonnigen Montagmorgen im Frühling kurz nach Arbeitsbeginn:

Ich saß am Schreibtisch und hatte plötzlich Nasenbluten.

Ich spürte schon, dass irgend eine Flüssigkeit den Weg durch die Nasenhöhle nahm und hielt dies zunächst - ein wenig verschnupft war ich schon - für ... na, ich will es nicht vertiefen, jedenfalls schneuzt man dieses Zeug gewöhnlich ins Taschentuch. Das leicht metallische Aroma verhieß allerdings nichts Gutes.

Ich suchte in der Sakkoinnentasche eilig nach Taschentüchern, fand aber keines. Der erste rote Klecks fiel prompt auf die Tischplatte.  Schnell riss ich die Schreibtischschublade aufund kramte herum - wieder nix...! Kein Tempo, gar nix! Wieder ein Klecks, diesmal auf den Teppich...Auch die anderen Schubladen enthielten kein Taschentuch... Meine Aktentasche enthielt ebenfalls kein Taschentuch....der zweite und der dritte rote Klecks fielen auf den Teppich, ich hatte keine Chance, die Blutung zu stoppen!

Ich tastete Richtung Türe, um diese zu schließen, und markierte den Weg mit mehreren Blutstropfen, obwohl ich meine Hand dicht unter die Nase hielt. Ich suchte im Papierkorb nach einem gebrauchten Taschentuch - und hoffte, mit dem Teil vor der Nase schnellstens zum Waschbecken rennen zu können, um dort Papierhandtücher nehmen zu können. Leider fand sich keines.... In meiner Handfläche bildete sich langsam ein kleiner Blutsee, der seinen Weg durch die Finger gen Teppich und Schreibtischplatte fand. Ich schnappte mir in der Not ein Stück Schreibpapier und hielt dies unter die Nase, was aber aufgrund der fehlenden Saugfähigkeit des Papiers zu weiteren Blutrinnsalen im Raum führte.

Zwischenzeitlich befanden sich Blutspuren an der Türe, auf dem Teppich, auf dem Schreibtisch, an und in dem Papierkorb, am unteren Rand der Tapete, an meinen Händen sowie im Gesicht. Die Blutung hörte und hörte nicht auf.

ABER: Hemd, Hose, Sakko und Krawatte blieben sauber....!! Auch Computermaus, Tastatur, Bildschirm und Telefon blieben sauber. Man muss halt Prioritäten setzen...

Ich hätte ja am Empfang anrufen könen, um unsere Damen vorne zu alarmieren, aber dazu kam ich einfach nicht. Es lief und lief, ich musste mir etwas einfallen lassen...

Das Blut klebte mittlerweile an den Händen und unter Nase und Mund. Ich sah bestimmt aus wie Hannibal der Kannibale aus "Schweigen der Lämmer"... Wenn ich jetzt so den langen Flur Richtung WC entlanglaufe, würde ich noch mehr Blutspuren ziehen, musste nicht sein. Wenn vorne Mandantschaft saß, nicht auszudenken...

Was sollte ich denn tun?? Ohne Tempos, ohne irgend etwas zum Aufsaugen und Saubermachen??

In dem Moment klopfte es an der Tür, meine Kollegin kam herein, um eine Frage zu stellen und wurde
kreidebleich angesichts des Schlachtbildes und meines Anblicks, als ich mich zu ihr umdrehte...- der Raum sowie meine Person müssen ausgesehen haben, als sei gerade auf mich geschossen worden.

Die Rettung durch sie folgte schnell: ein nasses Handtuch sowie zahlreiche Papierhandtücher waren schnell besorgt und ich konnte mich wieder unter Leute trauen... In der Mittagspause besorgte ich Fleckenteufel und beseitigte die gröbsten Verschmutzungen... Außerdem besorgte ich eine Megapackung Taschentücher. Für das nächste Mal. man weiß ja nie...

Das Büro wurde kurze Zeit später neu gestrichen und erhielt einen neuen Teppich, aber das war sowieso geplant...

M.Kupfer

Kleiner Nachtrag: Monate später machte ich bei einer Mandantin - eine etwa 70-jährige resolute Dame - einen Besuch in deren Geschäftsräumen. Es ging um irgend etwas Steuermäßiges. das hat sie wohl etwas aufgebracht, sie stand auf und sagte "Bin gleich zurück", um kurz darauf mit einem sich langsam rot verfärbendenTaschentuch in der Nase vor mir zu sitzen....
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